Frisches Obst, Gemüse oder Vollkornprodukte galten aufgrund ihres hohen Kaliumgehalts lange Zeit für Menschen an der Dialyse als ungeeignet und sollten daher strikt gemieden werden. Solche und weitere Verbote rund um das Essen sorgten für einen eintönigen Speiseplan ohne Genuss. Nach dem heutigen Stand der Wissenschaft genügt der Blick allein auf Kalium und Phosphat allerdings nicht mehr. Bei einer Ernährung, die hauptsächlich aus Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten besteht, überwiegen die Vorteile gegenüber hochverarbeiteten und fleischreichen Speisen. Sie weisen eine deutlich geringere Bioverfügbarkeit auf, d. h. Kalium aus Obst und Gemüse kann vom Körper weniger gut aufgenommen werden. Auch die Verdauung und das Mikrobiom (Darmbakterien) profitieren von ballaststoffreichem Essen.
„Aber auch, wenn das Kalium nicht so schnell ansteigt, ist eine regelmäßige Kontrolle notwendig“, betont Professor Dr. med. Joachim Beige, Leiter des KfH-Geschäftsbereichs Medizin. Die Herausforderung bestehe darin, alle Aspekte in Einklang zu bringen: Richtig ausgewählt und kombiniert, kann zum Beispiel eine Ernährung mit einem hohen Ballaststoffanteil den Erfolg der Dialysebehandlung unterstützen und damit auch die Lebensqualität durch mehr Freude am Essen spürbar verbessern.
Die Broschüre vermittelt leicht verständlich, welche Lebensmittel und Zubereitungsmethoden überholt und welche besser geeignet sind, wie eine gesunde Ernährung aussehen kann sowie zehn Tipps und Tricks für einen ausgewogenen Speiseplan ohne unnötige Einschränkungen. Ab sofort steht die zehnseitige Broschüre zum Download unter kfh.de bereit oder kann gedruckt im praktischen Sternfalz unter info(at)kfh.de kostenfrei bestellt werden.
Bildunterschrift:
Neue KfH-Broschüre gibt Dialysepatientinnen und -patienten eine wertvolle Orientierungshilfe und macht Mut, die eigenen Essgewohnheiten zu überdenken.