Am 1. Juni ist der Tag der Organspende, der auch in diesem Jahr wieder unter dem Motto: "Richtig. Wichtig. Lebenswichtig." steht. Rund 12.000 Menschen stehen auf der Warteliste für ein neues Organ, nur etwa einem Drittel kann mit einer Transplantation geholfen werden. Allein etwa 8.000 Menschen warten auf eine Niere – durchschnittlich zwischen sechs und acht Jahren. Diese Menschen können nur dank der Dialysebehandlung überleben. Grund für den Organmangel sind die geringen Organspendezahlen, die im letzten Jahr noch weiter zurückgegangen sind: Im Jahr 2012 konnten nur 2.586 Nierentransplantationen (nach postmortaler Organspende und Lebendspende) durchgeführt werden; 2011 waren es noch 2.850 Nierentransplantationen. Deshalb wirbt der Tag der Organspende für die aktive Auseinandersetzung mit dem Thema: damit mehr Menschen "Ja" zur Organspende sagen.
Karin Ott erhielt die Niere eines anderen Menschen und ist dafür sehr dankbar: Im Alter von 49 Jahren versagten ihre Nieren, verursacht durch eine Erbkrankheit, die zur Ausbildung von Zystennieren führt. Bevor sie im Oktober 2005 eine postmortal gespendete Niere erhielt, war sie fünf Jahre Dialysepatientin im KfH-Nierenzentrum Köln-Longerich. Heute geht sie nur noch einmal im Quartal zur Nachsorge zu ihrem behandelnden Arzt, Dr. med. Wilfried Klimkait in die Grasegger Straße 105. „Mein neues, zweites Leben ist viel intensiver, glücklicher und zufriedener geworden. Ich bin vor allem dem Spender dankbar beziehungsweise allen Menschen, die bereit sind zu spenden“, sagt Karin Ott. Und Dr. Klimkait ergänzt: „Dank der Organspendebereitschaft eines anderen Menschen konnte Frau Ott mit einer neuen Niere geholfen werden.“ Sein Einverständnis zu einer Organspende könne man am besten in einem Organspendeausweis dokumentieren, erklärt der Mediziner. Organspendeausweise seien im KfH-Nierenzentrum Köln-Longerich ebenso erhältlich wie in vielen anderen Gesundheitseinrichtungen und Apotheken.
Hintergrundinformationen:
Im KfH-Nierenzentrum Köln-Longerich werden chronisch nierenkranke Patienten mit der Dialyse (Hämodialyse und Peritonealdialyse) behandelt. Auch Patienten, die selbständig zuhause dialysieren, werden vom Team des KfH-Nierenzentrums sowohl beim Heimdialysetraining als auch in den ärztlichen Sprechstunden betreut. Darüber hinaus werden in der nephrologischen Sprechstunde – in Kooperation mit der nephrologischen Gemeinschaftspraxis Dr. Wilfried Klimkait, Dr. Wolfgang Gerding, Dr. Elisabeth Angstwurm und Martin Gies – die Diagnostik und Therapie chronischer Nierenerkrankungen, das frühzeitige Erkennen von Risikofaktoren sowie die Versorgung der Patienten vor und nach einer Nierentransplantation sichergestellt.
Das gemeinnützige KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e.V. ist Träger des KfH-Nierenzentrums Köln-Longerich und war 1969 Wegbereiter und Schrittmacher für eine flächendeckende Dialyseversorgung in Deutschland. Seitdem setzt sich das KfH für eine nachhaltige Verbesserung der medizinischen Versorgung von chronisch nierenkranken Patienten ein. Bundesweit gibt es mehr als 200 KfH-Behandlungseinrichtungen, 43 davon in Nordrhein-Westfalen.