Am 1. Juni ist der Tag der Organspende, der auch in diesem Jahr wieder unter dem Motto: "Richtig. Wichtig. Lebenswichtig." steht. Rund 12.000 Menschen stehen auf der Warteliste für ein neues Organ, nur etwa einem Drittel kann mit einer Transplantation geholfen werden. Allein etwa 8.000 Menschen warten auf eine Niere – durchschnittlich zwischen sechs und acht Jahren. Diese Menschen können nur dank der Dialysebehandlung überleben. Grund für den Organmangel sind die geringen Organspendezahlen, die im letzten Jahr noch weiter zurückgegangen sind: Im Jahr 2012 konnten nur 2.586 Nierentransplantationen (nach postmortaler Organspende und Lebendspende) durchgeführt werden; 2011 waren es noch 2.850 Nierentransplantationen. Deshalb wirbt der Tag der Organspende für die aktive Auseinandersetzung mit dem Thema: damit mehr Menschen "Ja" zur Organspende sagen.
Wie gut es sich mit einer gespendeten Niere lebt, weiß Günter P. Seine eigenen Nieren versagten, als er 59 Jahre alt war, wegen einer Nierenerkrankung, die durch Bluthochdruck hervorgerufen wurde. Bevor er im Jahr 2007 eine postmortal gespendete Niere erhielt, war er zweieinhalb Jahre Dialysepatient im KfH-Nierenzentrum Bad Orb. Heute geht er nur noch alle vier bis sechs Wochen zur Nachsorge zu seiner behandelnden Ärztin, Dr. med. Silke Hofbauer. „Durch die Transplantation hat man mehr Freiheit und fühlt sich besser“, sagt Günter P. Und Dr. Hofbauer ergänzt: „Dank der Organspendebereitschaft eines anderen Menschen konnte Herrn P. mit einer neuen Niere geholfen werden.“
Auch Rainer O. erhielt die Niere eines anderen Menschen und ist dafür sehr dankbar: Im Alter von 31 Jahren versagten seine Nieren, verursacht durch chronische Nierenentzündung. Bevor er im Jahr 2007 eine postmortal gespendete Niere erhielt, war er zwölf Jahre Dialysepatient im KfH-Nierenzentrum Bad Orb. Nach der Transplantation musste Rainer O. nur noch alle vier bis sechs Wochen zur Nachsorge zu seiner behandelnden Ärztin, Dr. med. Silke Hofbauer. Allerdings stellte nach einigen Jahren auch die Spenderniere ihre Funktion ein, so dass der heute 49-Jährige seit 2011 wieder auf die Dialyse angewiesen ist und erneut auf ein Spenderorgan hofft.
Sein Einverständnis zu einer Organspende könne man am besten in einem Organspendeausweis dokumentieren, erklärt Dr. Hofbauer. Organspendeausweise seien im KfH-Nierenzentrum Bad Orb ebenso erhältlich wie in vielen anderen Gesundheitseinrichtungen und Apotheken.
Hintergrundinformationen:
Im KfH-Nierenzentrum Bad Orb, Nebenbetriebsstätte des KfH-Nierenzentrums Fulda, werden chronisch nierenkranke Patienten mit der Dialyse (Hämodialyse und Peritonealdialyse) behandelt. Auch Patienten, die selbständig zuhause dialysieren, werden vom Team des KfH-Nierenzentrums sowohl beim Heimdialysetraining als auch in den ärztlichen Sprechstunden betreut. Darüber hinaus werden in der nephrologischen Sprechstunde die Diagnostik und Therapie fortgeschrittener chronischer Nierenerkrankungen sowie die Versorgung der Patienten vor und nach einer Nierentransplantation sichergestellt.
Das gemeinnützige KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e.V. ist Träger des KfH-Nierenzentrums Bad Orb und war 1969 Wegbereiter und Schrittmacher für eine flächendeckende Dialyseversorgung in Deutschland. Seitdem setzt sich das KfH für eine nachhaltige Verbesserung der medizinischen Versorgung von chronisch nierenkranken Patienten ein. Bundesweit gibt es mehr als 200 KfH-Behandlungseinrichtungen, 25 davon in Hessen.