„Der entscheidende Grund für die Absenkung der Dialysekapazitäten im KfH-Nierenzentrum Lohr ist der Fachärztemangel“ erläutert Sebastian Weidner, KfH-Geschäftsleiter Mitte/Süd. Im Rahmen des von der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern erteilten Versorgungsauftrages sei das KfH verpflichtet, für die Dialyseversorgung in Lohr entsprechend der aktuellen Anzahl der Patientinnen und Patienten dauerhaft zwei nephrologische Vollzeitstellen vorzuhalten. „Da es uns nicht gelungen ist, bis Ende Juni die zweite Stelle im ärztlich-nephrologischen Bereich dauerhaft nachzubesetzen, können wir nun in Lohr nicht mehr alle Dialysepatienten und -patientinnen behandeln“, resümiert Weidner. Das bedeutete konkret, dass sechs der insgesamt 39 mit der Dialyse behandelten Menschen künftig in die benachbarten KfH-Nierenzentren Aschaffenburg und Bad Orb wechseln müssten. „Wir habe mit den Betroffenen bereits gesprochen und tun alles dafür, dass sie sich auch in ihrem neuen KfH-Zentrum nach der Umgewöhnungsphase wohlfühlen“, bekräftigt Weidner. Der reibungslose Übergang der medizinischen Versorgung sei innerhalb des KfH-Netzwerkes problemlos sichergestellt.
KfH-Standort Lohr bleibt erhalten
Mit der Reduzierung der Dialysekapazitäten ginge, so Weidner, ein geringerer Personalbedarf im ärztlich-nephrologischen Bereich einher, der mit den vorhandenen Kapazitäten gedeckt werden könne. „Damit haben wir die nephrologische Betreuung der verbleibenden Patientinnen und Patienten im KfH-Nierenzentrum Lohr in der Dialyse und auch der Nephrologischen Sprechstunde sichergestellt“, freut sich Weidner. Alle Mitarbeitenden im nichtärztlichen Bereich könnten weiterhin im KfH-Nierenzentrum Lohr tätig sein.
Zum Hintergrund: Bereits seit geraumer Zeit hatte der Fachkräftemangel sowohl im nephrologisch-ärztlichen als auch im pflegerischen Bereich das KfH-Nierenzentrum Lohr vor große Herausforderungen gestellt: Bereits seit Anfang Februar 2024 konnten daher nur noch zwei Dialyseschichten (Mo/Mi/Fr) angeboten werden. Zum 30. April 2024 wurde darüber hinaus die Kooperation mit dem Klinikum Main-Spessart Lohr beendet, um mit den vorhandenen Personalkapazitäten zumindest den primären nephrologischen Versorgungsauftrag im ambulanten Bereich weiterhin erfüllen zu können.
Hintergrundinformation:
Im KfH‐Nierenzentrum Lohr (www.kfh.de/nierenzentrum/lohr) werden nierenkranke Menschen umfänglich behandelt: In der nephrologischen Sprechstunde steht die Prävention und Früherkennung chronischer Nierenfunktionsstörungen sowie möglicher Folgeerkrankungen im Fokus sowie auch die Nachbetreuung nach einer Nierentransplantation. Es werden darüber hinaus alle Dialyseverfahren, Peritoneal‐ und Hämodialyse, angeboten.
Das gemeinnützige KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e.V. – Träger des KfH-Nierenzentrums – steht für eine umfassende und qualitativ hochwertige Versorgung nierenkranker Menschen. In über 200 KfH‐Zentren werden über 18.000 Dialysepatientinnen und -patienten sowie aktuell rund 74.000 Sprechstundenpatientinnen und -patienten umfassend behandelt.