Mehr als sieben Millionen Menschen mit Diabetes gibt es derzeit in Deutschland; laut Prognose des Robert Koch-Instituts könnten bis zum Jahr 2040 über 12 Millionen Menschen betroffen sein. Weil die Stoffwechselerkrankung die Gefäße im Körper schädigt und somit auch die kleinen Gefäße, die in den Nieren die lebenswichtige Entgiftungsfunktion übernehmen, können als Folge auch Nierenerkrankungen entstehen. „Die Filterleistung der Nieren nimmt durch die Belastung der Gefäße sukzessive ab und damit auch deren Entgiftungskapazität“, berichtet der Nephrologe und Diabetologe Dr. med. Randolf Seitz, stellvertretender ärztlicher Leiter des KfH-Nierenzentrums Neumarkt. Unbehandelt führe dies bei etwa einem Drittel der Betroffenen zum chronischen Nierenversagen. Damit ist Diabetes ist die häufigste Ursache für ein dauerhaftes Versagen der Nieren mit der Folge, dass für den Patienten eine Nierenersatztherapie (Dialyse/Nierentransplantation) lebensnotwendig wird. „Mit einer frühzeitigen Diagnostik und der rechtzeitigen Behandlung kann hier aber vorgebeugt werden“, betont Seitz. Auch die KfH-Broschüre „Diabetes mellitus. Nierenfunktion durch rechtzeitige Behandlung stabilisieren“ widmet sich diesem Thema: sie steht auf www.kfh.de/infomaterial/patientenratgeber zum Download bereit.
Hintergrundinformation:
Im KfH‐Nierenzentrum Neumarkt (www.kfh.de/neumarkt) wird die umfassende nephrologische Versorgung von Patienten sichergestellt. Im Vordergrund der nephrologischen Sprechstunde steht die Prävention und Früherkennung chronischer Nierenfunktionsstörungen sowie möglicher Folgeerkrankungen. Auch die kontinuierliche Nachbetreuung der nierentransplantierten Patienten erfolgt im Rahmen der nephrologischen Sprechstunde. Darüber hinaus werden chronisch nierenkranken Patienten alle Dialyseverfahren angeboten: Mit der Peritoneal‐ und der Hämodialyse stehen dabei zwei grundsätzlich gleichwertige Behandlungsmöglichkeiten zur Wahl.
Das gemeinnützige KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e.V. – Träger des KfH-Nierenzentrums – ist seit nunmehr 50 Jahren auf die Behandlung nierenkranker Patienten spezialisiert. Es wurde am 7. Oktober 1969 gegründet und schuf damals die notwendigen Voraussetzungen, um schrittweise eine flächendeckende Dialysebehandlung in Deutschland zu etablieren. Heute steht das KfH für eine umfassende und qualitativ hochwertige Versorgung nierenkranker Patienten. In mehr als 200 KfH‐Zentren werden ca. 19.000 Dialysepatienten sowie aktuell rund 70.000 Sprechstundenpatienten umfassend behandelt.
Bildunterschrift:
Dr. med. Randolf Seitz informiert am Weltdiabetestag am KfH-Expertentelefon über mögliche Auswirkungen der Volkskrankheit Diabetes auf die Nieren und darüber, wie man diese vermeiden kann.