Rund 9.700 Menschen stehen derzeit auf der Warteliste für eine Organspende, etwa 8.000 von ihnen warten auf eine neue Niere. Im Jahr 2018 ist die Zahl der durchgeführten Nierentransplantationen endlich wieder leicht angestiegen: Gegenüber 1.921 Nierentransplantationen im Jahr 2017 konnten im vergangenen Jahr 2.291 Nierentransplantationen nach postmortaler Organspende oder Nierenlebendspende realisiert werden. Die durchschnittliche Wartezeit auf eine Spenderniere beträgt derzeit sechs Jahre.
„Auch wenn aus medizinischen Gründen nicht für alle Patienten eine Nierentransplantation infrage kommt, ist sie grundsätzlich die beste Nierenersatztherapie und bietet den Patienten die Chance, ein weitgehend normales Leben zu führen“, berichtet Dr. med. Catalina Gottwald, stellvertretend ärztliche Leiterin des KfH-Nierenzentrums Wismar. Deshalb sei es wichtig, Patienten, die auf ein Nierenersatzverfahren angewiesen sind, über die Möglichkeit einer Nierentransplantation zu informieren. In ihrem Vortrag wird die KfH-Nierenspezialistin deshalb über die Voraussetzungen für eine Nierentransplantation informieren sowie erläutern, welche Voruntersuchungen wichtig sind, wie der organisatorische Ablauf ist und die Anmeldung auf die Warteliste erfolgt und was für das Leben mit einer neuen Niere beachtet werden muss. Selbstverständlich besteht auch die Gelegenheit für Fragen.
Neue KfH-Patientenbroschüre „Neue Niere. Neues Leben.“
Ein persönliches Gespräch mit dem Arzt kann die neue KfH-Patientenbroschüre „Neue Niere. Neues leben.“ nicht ersetzen, aber sie enthält vertiefende Informationen und Wissenswertes rund um die Nierentransplantation: Auf 28 Seiten finden Patienten und ihre Angehörigen u. a. Orientierung zur Entscheidung pro oder kontra Nierentransplantation, zu den notwendigen Voruntersuchungen und dem Ablauf einer Nierentransplantation sowie hilfreiche Kontaktadressen. Die Broschüre steht zum Download auf www.kfh.de/infomaterial.
Hintergrundinformation:
Im KfH‐Nierenzentrum Wismar (www.kfh.de/wismar) wird die umfassende nephrologische Versorgung von Patienten sichergestellt. Im Vordergrund der nephrologischen Sprechstunde steht die Prävention und Früherkennung chronischer Nierenfunktionsstörungen sowie möglicher Folgeerkrankungen. Auch die kontinuierliche Nachbetreuung der nierentransplantierten Patienten erfolgt im Rahmen der nephrologischen Sprechstunde. Darüber hinaus werden chronisch nierenkranken Patienten alle Dialyseverfahren angeboten: Mit der Peritoneal‐ und der Hämodialyse stehen dabei zwei grundsätzlich gleichwertige Behandlungsmöglichkeiten zur Wahl.
Das gemeinnützige KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e.V. steht für eine qualitativ hochwertige und integrative nephrologische Versorgung nierenkranker Patienten und wurde vor 50 Jahren gegründet. Ein Schwerpunkt der KfH-Arbeit liegt seitdem auf der Förderung der Organspende bzw. Nierentransplantation; 1984 gründete das KfH die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO), die heute die Koordinierungsstelle für Organspende in Deutschland ist.