Nierenerkrankungen bei Kindern sind häufig angeboren oder sie entwickeln sich im Kindheits- oder Jugendalter zum Beispiel durch gehäuft auftretende Entzündungen der Nieren oder durch Autoimmunerkrankungen. Präventive Maßnahmen haben hier vor allem zum Ziel, ein Fortschreiten der Nierenschädigung bzw. das Entstehen von Begleiterkrankungen wie Wachstums- oder Entwicklungsverzögerungen weitestmöglich zu verhindern.
Nierenkranke Kinder benötigen eine spezialisierte Behandlung
„Unabhängig vom Grund ihrer Erkrankung benötigen die jungen Patienten eine spezialisierte und über die medizinische Behandlung hinausgehende Betreuung. Eine chronische Nierenerkrankung ist immer belastend – und in ganz besonderem Maße für junge Menschen eine große Herausforderung“, erklärt Bach. Die jungen Patienten seien meist weniger belastbar und häufige Fehlzeiten in der Schule führten zu zusätzlichen Problemen. Auch mögliche Begleiterscheinungen der Erkrankung wie eine verzögerte oder gestörte körperliche Entwicklung führten zu hohem Leidensdruck und großer seelische Belastung. „Spezialisiertes Fachwissen und besondere Therapien sind hier gefragt“, betont der Mediziner.
Die Kindernephrologen und Fachärzte in den KfH-Nierenzentren für Kinder und Jugendliche verfügen über dieses medizinische Know-how und sorgen dafür, dass die kleinen Patienten eine auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Behandlung erhalten. Aus diesem Grund kümmert sich neben den Ärzten auch ein Team aus Kinderkrankenschwestern, Ernährungsberatern, Lehrern, Psychologen und Sozialhelfern um das Wohl der jungen Patienten. Es besteht zudem eine enge Kooperation mit den Universitäts- und Kinderkliniken vor Ort, so dass das gesamte Spektrum der Diagnostik und Therapie abgedeckt werden kann.
Alltag mit Nierenersatztherapie
Der Alltag mit Dialyse und nach einer Nierentransplantation ist für Kinder und Jugendliche nicht einfach zu meistern. Und auch die Eltern, Freunde sowie weitere Bezugspersonen sind sich unsicher, wie sie mit der Erkrankung des Kindes umgehen sollen. In der KfH-Broschüre „Unser fast normales Leben“ wird am Beispiel einer jungen Dialysepatientin und eines nierentransplantierten Jungen die besondere Situation verdeutlicht, in der sich diese jungen Patienten befinden. Die Broschüre trägt dazu bei, die Situation nierenkranker und transplantierter Kinder und Jugendlicher besser kennenzulernen und zu verstehen. Sie ist kostenlos per E-Mail zu bestellen (info@kfh‐dialyse.de) und steht auf www.kfh.de zum Download zur Verfügung.
Hintergrundinformation:
Das gemeinnützige KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e.V. steht seit über 45 Jahren für eine qualitativ hochwertige und integrative nephrologische Versorgung nierenkranker Patienten. Es wurde im Jahr 1969 gegründet und ist damit zugleich der älteste und größte Dialyseanbieter in Deutschland. In über 200 KfH-Zentren werden rund 18.700 Dialysepatienten sowie fast 60.000 Sprechstundenpatienten umfassend behandelt. KfH-Nierenzentren für Kinder und Jugendliche gibt es in Berlin, Erlangen, Essen, Frankfurt, Freiburg, Hamburg, Hannover, Heidelberg, Jena, Köln, Leipzig, Marburg, Memmingen, München, Münster, und Rostock.
Bildunterschrift: Im KfH-Nierenzentrum für Kinder und Jugendliche in Rostock – einem von insgesamt 16 spezialisierten KfH-Zentren für nierenkranke Kinder – kümmert sich Dr. med. Hagen Staude, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin mit Schwerpunkt Kindernephrologie, um einen kleinen Patienten.