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Der 15. September 2019 hat für Rene Kempka eine besondere Bedeutung, denn genau an diesem Tag vor 45 Jahren erhielt er seine erste Hämodialysebehandlung: Im Alter von 16 Jahren versagten seine Nieren wegen einer chronischen Nierenentzündung, und er ist seitdem auf die lebenserhaltende Nierenersatztherapie angewiesen. Mit 17 Jahren wurde er nierentransplantiert, aber bereits nach drei Jahren stellte auch die Spenderniere ihre Funktion ein; bis auf diese Zeit reinigt seit 45 Jahren dreimal wöchentlich eine Dialysemaschine für mehrere Stunden sein Blut.

„Es war gut, dass ich so jung war und schon nach den ersten Jahren gelernt habe, dass die Dialyse zu meinem Leben gehört“, so der studierte Kommunikationstechniker. „Mit der Dialyse bin ich ‚erwachsen‘ geworden. Ich denke positiv und genieße das Leben trotz meiner Erkrankung.“ Als seine Leidenschaft für das Reparieren von Autos wegen zunehmender Gelenkbeschwerden nicht mehr möglich war, hat er das Sammeln von Schuhen zum neuen Hobby gemacht: „Mittlerweile habe ich 60 Paar davon zuhause“, berichtet der heute
60-Jährige. Darüber hinaus seien es oftmals die kleinen Dinge, die ihm Freude bereiten, wie beispielsweise bei seinem Lieblingsitaliener einen guten Cappuccino zu trinken.

„45 Jahre mit Dialyse sind etwas ganz Besonderes“, berichtet Dr. Hans-Jürgen Talartschik, einer der behandelnden Ärzte von Rene Kempka im KfH-Nieren­zentrum Kassel, Mittelring. Die jahrzehntelange Dialysebehandlung sei körperlich sehr belastend, könne allerdings heute im Vergleich zu früher erheblich besser auf den einzelnen Patienten eingestellt werden. Dadurch sei sowohl eine wirksamere als auch schonendere Behandlung möglich. Anlässlich des Jahrestages überreichte er seinem langjährigen Patienten einen Gutschein für „einige Cappuccini“ bei seinem Lieblingsitaliener.

Hintergrundinformation:

Im KfH‐Nierenzentrum Kassel, Mittelring (www.kfh.de/kassel/mittelring) wird seit 45 Jahren die umfassende nephrologische Versorgung nierenkranker Patienten sichergestellt. Im Vordergrund steht die Prävention und Früherkennung chronischer Nierenfunktionsstörungen sowie möglicher Folgeerkrankungen. Darüber hinaus werden chronisch nierenkranken Patienten alle Dialyseverfahren angeboten: Mit der Peritoneal‐ und der Hämodialyse stehen dabei zwei grundsätzlich gleichwertige Behandlungsmöglichkeiten zur Wahl. Auch die kontinuierliche Nachbetreuung nierentransplantierter Patienten gehört zum Leistungsspektrum.

Das gemeinnützige KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e.V. – Träger des KfH-Nierenzentrums – wurde im Oktober 1969 gegründet und ist seit nunmehr 50 Jahren auf die Behandlung nierenkranker Patienten spezialisiert. Zur damaligen Zeit hatten von jährlich ca. 3.000 Patienten mit neu auftretenden chronischen Nierenerkrankungen nur rund 400 einen Behandlungsplatz. Das KfH schuf die notwendigen Voraussetzungen, um schrittweise eine flächendeckende Dialysebehandlung in Deutschland zu etablieren. Heute steht das KfH für eine umfassende und qualitativ hochwertige Versorgung nierenkranker Patienten. In mehr als 200 KfH‐Zentren werden ca. 19.000 Dialysepatienten sowie aktuell über 70.000 Sprechstundenpatienten umfassend behandelt.

Bildunterschrift:

Rene Kempka freut sich über die Glückwünsche des KfH-Teams zu seinem Dialysejubiläum. V.l.n.r.: Dr. Hans-Jürgen Talartschik (ärztlicher Leiter des KfH-Nierenzentrums), Rene Kempka (seit 45 Jahren Dialysepatient), die langjährigen Pflegekräfte Ingeborg Schnegelsberg und Holger Kotzur sowie Prof. Dr. Jörg Plum (ebenfalls ärztlicher Leiter des KfH-Nierenzentrums). Foto: KfH